Lehn‘ Dich in die Welle und finde Deinen inneren Kompass
Heute las ich in einem Newsletter, dass Studien gezeigt hatten: Der 3. Montag im Januar ist der traurigste Tag im Jahr – heute ist Blauer Montag …
Viele Umstände scheinen diese Ansicht zu bestätigen: die dunkle und graue Jahreszeit (zumindest auf der Nordhalbkugel); die hellen (und auch nicht so hellen) und lebendigen, aber vergänglichen Erinnerungen an Zusammenkünfte, Rückzug und Nähe während der letzten Feiertage – mehr und mehr ersetzt durch die Hektik des Tagesgeschäfts und die schmerzhafte Erkenntnis, dass das Hamsterrad sich immer schneller dreht und dreht; die erste Erfahrung des Scheiterns mit Neujahrsvorsätzen lässt sich auch nicht mehr leugnen… Nicht zu vergessen, dass wir auf der ganzen Welt im 3. Jahr der Pandemie angekommen sind, mit enormen Auswirkungen auf die Psyche und mit schweren Rückschlägen, die durch die Omicron-Variante des Covid-19-Virus verursacht werden. Ich selbst habe die letzten Wochen einige Rückschläge für meine Pläne einstecken müssen. Und last but not least, um es mit The Boomtown Rats zu sagen: „I don’t like Mondays ….“
Nun, um es gleich klar zu stellen: Diese Geschichte vom Blauen Montag ist ein Mythos! Derselbe Newsletter, dem ich diese „Tatsache“ entnommen habe, bestätigt, dass dies eine Marketing Story war. Bedürfnisse werden aktiviert und der Verkauf von welcher Art von Konsumgütern auch immer angekurbelt, um von traurigen Gefühlen abzulenken.
Konsumieren ist ok, du bist ok, ich bin ok – solange wir begreifen, dass dies nicht das Mittel der Wahl ist, um das wirkliche Leben zu meistern.
Die folgenden Fragen können helfen, mit mehr ganzheitlichem Bewusstsein auf den eigenen, individuellen Nordpol auszurichten. Wie kann ich Ziele nachhaltiger definieren, um zufrieden, ja glücklich zu werden? Wir alle wissen, dass Glück nicht das Ziel ist, das man erreicht (keine wenn …, dann … Regel), sondern vielmehr als Kompass auf dem Weg erlebt wird – oder?
Hier sind 9 Fragenblöcke, die in den 9 Bausteinen des “Brutto National Glücks” ihre Wurzeln haben (siehe andere Artikel in meinem Blog mit dem Tag Gross National Happiness, einem Entwicklungsparadigma, das im kleinen Königreich Bhutan im Himalaya entstanden ist). Diese Fragen können helfen, z.B. mit Tagebuch-Schreiben, in einer Meditations-Serie über die nächsten 10 Tage, in der Familienkonferenz oder im Zielgespräch mit dem Chef Antworten und Zieldefinitionen für das neue Jahr zu finden.
Lebensstandard
Wie werden meine Bedürfnisse befriedigt, um eine gesicherte Existenz für meine Familie und / oder mich zu gewährleisten? Wie kann ich Einfluss auf einen verbesserten Lebensstandard nehmen? Wie kann ich Gewohnheiten und Umstände für mehr Stabilität ändern?
Ökologische Vielfalt und Resilienz
Welche Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Muster in meinen täglichen Handeln können das ökologischen Systems bei mir zu Hause, in meiner Stadt, im Land oder sogar auf dem ganzen Planeten beeinträchtigen? Wie kann ich in meinem Einflussbereich wirksam werden für mehr ökologische Nachhaltigkeit?
Vitale Gemeinschaft
Wie fühle ich mich verbunden im “Wir” – privat und / oder bei der Arbeit? Wie kann ich mit meinen sozialen Fähigkeiten gesunde, entspannte und bereichernde Beziehungen in der Familie, mit Freunden, mit Kollegen oder mit gleichgesinnten Gemeinschaften gestalten?
Zeitnutzung
Wie verbringe ich meine Zeit und wie passt das zu meinen körperlichen, sozialen und geistigen Bedürfnissen? Wie kann ich mein Zeitmanagement bewusst gestalten, um besser nach dem Motto „Carpe diem“ zu leben?
Gesundheit
Wie fühle ich mich körperlich und inwieweit bin ich mir meines körperlichen Gesundheitszustandes bewusst? Was kann ich mit meinen eigenen Potenzialen tun, um meinen körperlichen Gesundheitszustand zu verbessern oder zu halten?
Psychische Gesundheit
Bin ich (oft) niedergeschlagen und wie gehe ich mit allen Arten von schwierigen Gefühlen um (Stress, Wut, Traurigkeit, Enttäuschung, Verlust, Einsamkeit, sich nicht anerkannt fühlen usw.)? Was kann ich tun, um Leiden und Herausforderungen anzunehmen und wen kann ich um Hilfe bitten, wenn ich mich verwundbar fühle?
Bildung
Welche Fähigkeiten möchte ich (besser) beherrschen? Wie kann ich neue Fähigkeiten erlernen und zu Wachstum und Wertschöpfung in meinem kleineren oder größeren Kontext beitragen?
(Selbst-)Führung
Fühle ich mich fit für Führung, wenn ich mit Widersprüchen, Komplexität, Konflikten, Erwartungen von meinem Chef, von meinem Team, meinem Unternehmen, oder von meinem Partner, meinen Kindern konfrontiert werde? Wie kann ich Entscheidungsfindung, Verantwortung und zukunftsorientierte Produktivität sicherstellen – ohne Egoismus, aber mit (Selbst-)Bewusstsein?
Für die erste Bestandsaufnahme kann man sich die 9 Dimensionen in einem Kreis aufmalen, sie mit Linien verbinden und 5 Kreise für die Skalierung von 1 (=sieht gar nicht gut aus) bis 5 (bin ich voll und ganz glücklich mit) aufmalen. Als Antwort auf die 1. Frage in jeder Kategorie setzt man auf den Linien einen Punkt auf der Skala. Am Ende verbindet man die Punkte und erhält ein Bild – und kann sich überlegen, wie man die Themen, wo die Punkte ganz tief unten im Zentrum liegen, für die Zukunft neu gestaltet, um den Kreis möglichst nah an die höchste Skaleneinheit für Glück und Zufriedenheit zu bringen. Ein Zielbild ist entstanden und begleitet mich durch das Jahr …
Ich wünsche einen guten Start in dieses Jahr – und nicht vergessen: In die Welle lehnen und die Krone immer wieder neu ausrichten! Dieser Montag geht auch schnell vorbei.