eil 3 der Geschichte von Tashi – Eigeninitiative, Selbstreflexion und Wanderlust

Wer den Anfang der Geschichte verpasst hat, um Tashi und wie sie sich auf einen der schwierigsten Himalaya Trails, dem Snowman Race vorbereitet, findet Teil 1 hier und Teil 2 hier.

Als die Schulen nach dem Winter-Lockdown in Bhutan wieder öffnen, kehren Mutter und Tochter zurück in den Westen. Tashi macht eine Ausbildung über die bhutanesische und tibetische Pflanzen- und Kräuterheilkunde, die vom Tourismus-Verband für arbeitslose Reiseführer unterstützt wird. Die buddhistische Spiritualität und Kultur Tibets ist in Bhutan tief verwurzelt.
Tashi wohnt jetzt in der Wohnung ihres Bruder’s Tshering in der Hauptstadt Thimphu. Tshering hat eine eigene Tour-Operating Agentur und vermietet seinen neuwertigen Reisebus für Gruppenreisen – und ist somit auch seit 2020 ohne Einkommen. Tshering hat sich dem Zivilschutz angeschlossen. Diese vom König eingerichtete Truppe hilft, in Krisensituationen wie der aktuellen Pandemie die Infrastruktur für Grund- und Gesundheitsversorgung abzusichern. Auch Tshering ist alleinerziehend und in seinem Haushalt lebt noch seine 12-jährige Tochter. Gemeinsam teilen sich die Geschwister nun die Verantwortung für die Aufsicht und Grundversorgung ihrer kleinen Familie. Auch zwei ältere Schwestern sowie zahlreiche Verwandte leben nicht weit entfernt und geben sich gegenseitig Halt.

Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung gründet Tashi mit den wenigen finanziellen Mitteln, die sie noch hat, einen mobilen Spa-Service: sie bietet Massagen und Aroma-Therapien für die gestressten Stadtbewohner in Thimphu an – natürlich entwickelt sich das neue Geschäft nur sehr schleppend – und doch sind die Behandlungsmethoden für die Einheimischen relevant: Das Wissen um und Leben mit tradierten Ritualen für mentales und physisches Wohlbefinden sind keine Luxus-Allüre, die in Bhutan vom Spa- und Wellness-besessenen Westen kopiert wurde, sondern gehören ganz selbstverständlich zum Alltag.

Tashis’s Mut zum Wandel(n)

Mit dem Qualifikationslauf zum Snowman Race hat sich in Tashi’s Leben etwas manifestiert, was sie so nicht gezielt geplant hat. In einem Video-Chat erzählt sie mir, dass sie nicht so sehr am Wettbewerb interessiert sei, schon gar nicht, als Siegerin sich und anderen etwas beweisen zu wollen.
Bewegung in der Natur und das Erkunden von seltenen Pflanzen an unberührten Kraftorten, die den Einheimischen in ihrer tiefverwurzelten Spiritualität buchstäblich heilig sind – das ist ihr eigentlicher Antrieb. Hinzu kommt mit der Regelmäßigkeit des Trainings (sie joggt jeden Tag in den Bergen von Thimphu und geht am Wochenende so oft wie möglich auf große Tagestouren) das neue Gefühl, ihre Grenzen auszutesten, und sowohl mental als auch körperlich zu wachsen. Es gibt ihrem Leben mehr Sinn und sie hat damit einen Weg gefunden, nicht nur als fürsorgende Mutter, Tochter und Schwester für ihre Familie in der Krise da zu sein, sondern mit sich in Verbindung zu bleiben und sich mit neuen Erfahrungen für ihre persönliche Transformation einzulassen.

Tashi würde so gerne noch andere Frauen für diese Erfahrung gewinnen – aber nur wenige trauen sich das zu, was Tashi ganz zufällig und ohne verbissenem Ernst für sich entdeckt hat.

Im Oktober 2021 hat Tashi wieder an einem Rennen teilgenommen. Im Vergleich zum Qualifikationslauf im April war dieses Rennen von nur 18 km eigentlich ein „Klacks“ für Tashi. Für jeden Distrikt im Land startete eine Frau. Tashi repräsentierte den Distrikt ihres Heimatdorfes, Trashigang und galt als Favoritin. Sie kommt dieses Mal als dritte von 20 Teilnehmerinnen ins Ziel – der Fernsehsender, der auch dieses Rennen wieder ausstrahlt, sieht sie lange auf der ersten oder zweiten Position.
Es ist die bisher schlechteste Performance von Tashi. Wir telefonieren nach dem Rennen und ich sehe ihr Ihre Erschöpfung an. Sie erzählt, dass sie gesundheitlich überhaupt nicht fit war. Sie hatte eine Erkältung in den Knochen und am Tag vor dem Rennen hat sie vermutlich auch was falsches gegessen. Schon im ersten Drittel fühlt sich alles ganz anders an, als sonst – viel, viel anstrengender. Ein Rückschlag auf einer vergleichbar kurzen Strecke, die so einfach zu meistern schien! Aber Tashi ist dankbar, es geschafft zu haben – und für ihre gesundheitliche Konstitution war das Erreichen des 3. Platzes herausragend. Noch glücklicher macht es Tashi hingegen, dabei gewesen zu sein, und trotz Rückschläge Erfahrungen zu machen, die ihr Leben in dieser wirklich schwierigen Zeit bereichern.

Die erfolgreiche Beteiligung am Snowman Race Wettbewerb im Oktober 2022 bleibt das äußere Ziel, für das Tashi das nächste Jahr trainieren wird. Ihren inneren Kompass für ihre eigene Bestimmung und Transformation hat Tashi heute schon gefunden.

Und hier nochmal mehr zur Spendenaktion:

Fundraising für Tashi

Ich werde Tashi auf ihrem Weg weiter begleiten – nein, ganz bestimmt nicht mit meinen Erfahrungen aus meiner eigenen sportlichen Karriere. Aber es steckt so viel Inspiration darin, Tashi’s Transformationsreise zu begleiten und zu fördern: Mut, Ansporn, Begeisterung, Verbindung zur Natur, Verbindung zum inneren Kompass, Dankbarkeit, Ausdauer und Überwindung von Rückschlägen, innere Grenzerfahrungen, Veränderung, Ermächtigung und Entwicklung – alles Werte und Potenziale, die Tashi helfen, ihr Glück und ihre Bestimmung zu finden, über sich hinaus zu wachsen und in dieser schwierigen Zeit widerstandsfähig und zuversichtlich zu bleiben.
Und Tashi läuft als eine von sehr wenigen Frauen in ihrem Land in einer Aktion, die uns alle angeht: Sie läuft für das gefährdete Klima unseres Planeten.

Für all‘ diese Werte stehe ich mit meinen Dienstleistungen für die Entwicklung von inneren Stärken und für eine Wertschöpfung mit Mut zum Wandel.

Damit Tashi und ihrer Familie die finanziellen Mittel nicht ganz ausgehen und zu gewährleisten, dass sie mit der richtigen Bekleidung und Ausrüstung gute Trainingsbedingungen hat, werde ich Tashi für die nächsten Monate sponsern.

Hier eine kleine „Shoppingliste“, was Tashi so alles braucht und wofür jede noch so kleine Spende gut angelegt ist:

• mehrere Paar Laufschuhe für das Training und auch für unterschiedliche Geländetypen während des Rennens
• eine Laufweste mit integriertem Rucksack
• regensichere Kleidung
• Outdoor Schlafsack für Temperaturen um den Gefrierpunkt für die nächtlichen Pausen während des Rennens
• Stirnlampe
• Versandkosten

Das alles ist in Bhutan nicht erhältlich und muss mit erhöhtem Aufwand aus dem Ausland gesendet werden. Eine spezielle Uhr zur Messung ihres Trainingsfortschritts, Puls, Sauerstoff, gelaufene km und Höhenmeter haben ihr deutscher Trainer und ich ihr bereits gespendet.

Wer Lust hat, sich mit einer Spende zu beteiligen:

paypal.me/wandelmutCS – ich stelle Euch gerne eine Quittung über den Erhalt Eurer Spende aus*:

Oder aber auf einer Facebook-Spenden-Aktion für Tashi, die noch bis Ende Dezember läuft.

Sowohl auf facebook / instagram als auch hier auf diesem Blog und in meinem Newsletter werde ich Euch regelmäßig über die Entwicklung und Erfahrungen von Tashi berichten – und natürlich, wie Eure Spende ihr helfen wird!

Und wer weder Paypal noch facebook nutzt: kontaktiert mich einfach, um die Bankdaten für Eure Spende zu erfahren*.

*Da es sich um eine private Fundraising-Initiative für eine private Person außerhalb Deutschlands handelt, kann ich derzeit leider keine steuerlich gültige Spendenquittung ausstellen. Ich bin derzeit mit dem Organisationsteam vom Snowman Race in der Verhandlung, als offizieller Sponsor für Tashi Chozom eingetragen zu werden. Und ich baue auf die Schwarmintelligenz dieser Leserschaft, um zu lernen, wie diese Spenden-Aktion sauber, transparent und möglicher Weise für Euren steuerlichen Vorteil abgewickelt und verbreitet werden kann! Schreibt‘ mir in Euren Kommentaren oder in einer persönlichen Nachricht auf meiner Kontaktseite, wenn Ihr einen Tipp dazu habt!

Unter diesen Links gibt’s noch mehr Infos zum geplanten Snowman Race 2022:

https://www.snowmanrace.org/join-the-movement/

Instagram: #snowmanrace, #womanraceforclimate

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